Teil 1 von Kommer en kwel in Rotterdam konzentrierte sich auf Polizeifotos von Mord, Totschlag und anderen Verbrechen zwischen 1904 und 1940. Im gleichen Zeitraum musste der Fotograf auch anderes Leid in Rotterdam und Umgebung festhalten, wie (Verkehrs-)Unfälle, Brände und Explosionen. Die ersten mobilitätsbezogenen Fotos in der Sammlung waren von Eisenbahnunfällen. Dass es zunächst kaum Fotos von verunglückten Verkehrsmitteln gab, ist verständlich, denn um 1900 waren in den Niederlanden nur einige hundert Autos unterwegs. Der Transport erfolgte hauptsächlich mit echten Pferdefuhrwerken und Hand- oder Hundekarren. Um 1920 nahm der motorisierte Verkehr auf den Straßen erheblich zu. Pferd und Wagen wurden langsam durch das Auto verdrängt. Infolgedessen machten die Polizeifotografen immer mehr Bilder von schweren und komplizierten Verkehrsunfällen. Schließlich waren viele Menschen noch nicht an moderne Verkehrsteilnehmer oder das Fahren motorisierter Fahrzeuge gewöhnt. Auch hier konnten die Ereignisse hinter den Fotos mit Hilfe von Zeitungsartikeln rekonstruiert werden. Dieser Text zusammen mit den einzigartigen Fotografien enthüllt noch mehr das verschwundene Stadtbild als in Band 1. Das liegt daran, dass die Vorfälle oft auf öffentlichen Straßen stattfanden und daher Gebäude und Straßen zu sehen sind, die aufgrund der Bombardierung am 14. Mai 1940 nicht mehr existieren. Über den Autor: Frank van Riet ist Historiker. Er promovierte 2008 in Amsterdam über die Rolle der Rotterdamer Polizei während der deutschen Besatzung. Er veröffentlichte zuvor ‚Kommer en Kwel in Rotterdam, moord, doodslag en andere misdrijven 1904-1940‘. Fotos: Die Fotos stammen aus dem Besitz der Historischen Sammlung der Polizeieinheit Rotterdam.